Warum Möglichkeiten voranbringen und Gründe aufhalten
Warum Möglichkeiten voranbringen und Gründe aufhalten.
„Wer etwas will, sucht Möglichkeiten. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“ Angelehnt an ein Zitat von Harald Kostial trifft diese Aussage wohl den Kern, wenn es um fehlenden Fortschritt und mangelnde Entwicklung geht. Der Wille und die Bereitschaft etwas zu ändern ist entscheidend.
Innovationen, Selbstüberwindung und Motivation kosten dabei Energie und fordern kreatives Denken. Die Ursache, nach Gründen zu suchen, liegt in der menschlichen Entwicklung. Energie war zu Neandertalerszeiten ein rares Gut. Sie musste sinnvoll eingesetzt werden und Verschwendung konnte leicht zum Tod führen. Dies hat sich heute geändert. Wir haben keinen Energiemangel zu befürchten. Trotzdem ist unser Körper immer noch Ökonom. Damit werden Denkprozesse automatisiert und Entscheidungen laufen im Hintergrund ab.
Unser Unterbewusstsein scheint unangenehmes und anstrengendes in den meisten Fällen umgehen zu wollen. Verhalten, von dem wir wissen, dass es uns schadet wird beibehalten. Zum einen, weil es meist über Jahre erlernt wurde und zum anderen, weil es einfach leichter ist, das Angenehme und Gewohnte statt dem Anstrengenden und Ungewohnten nachzugehen.
Wenn da nicht die moralische Werte und Normen wären, die uns bei ausreichender Selbstreflexion in den meisten Fällen ein angemessenes Verhalten bewusst machen würden. Ob es sich dabei um das regelmäßige Sport treiben, das innovative Denken oder das firmenorientiete Handeln dreht. Entscheidend ist dabei die Fähigkeit sich selbst und seine Handlungen zu reflektieren.
Wieso dabei Möglichkeiten voranbringen, liegt am Ursprung des Wortes. Möglichkeit kommt von können und vermögen. Es beschreibt die Realisierbarkeit eines Gegenstands, Vorgangs oder Zustands, nach dem gestrebt wird. Dabei findet ein positiver und aktiver Prozess des Handelns statt, in dem nach Wegen gesucht wird, das Ziel zu erreichen. In diesem Zusammenhang werden Pläne erarbeitet, abgewogen, verworfen, geändert und angepasst. Unbekannte Parameter müssen berücksichtigt werden und eine Risikoabschätzung findet statt. Es wird lösungsorientiert an das Problem herangegangen. Das erfordert Kreativität, neue Denkansätze und Motivation.
Bei Gründen geht es um die Begründung und Rechtfertigung von Handlungen oder Verhalten. Auch dabei ist Kreativität gefordert. Allerdings wird sich mit einem bekannten Gegenstand befasst und dieser wird problemorientiert betrachtet. Gründe liefern dann die Erklärung um bekanntes Handeln oder Verhalten beizubehalten und weiter zu festigen. In manchen Fällen mag das sinnvoll sein. Es spart Zeit, Energie und viele Denkprozesse, bei dem System zu bleiben, nach dem alle Arbeiten und das schon seit Jahren und Jahrzehnten gut funktioniert hat. Letztlich geht es aber darum, Veränderungen nicht zu wollen und dieses nicht-wollen zu rechtfertigen. Problemorientiert zu denken, stoppt dabei den persönlichen oder auch unternehmerischen Fortschritt. Bei Möglichkeiten hingegen wird lösungsorientiert gedacht, damit das Wollen erfolgreich sein wird.
Beispielhaft bietet sich Sport hervorragend für ein Gedankenexperiment an. Wenn jemand Sport machen soll, aber nicht will, sucht er aktiv Gründe nicht Sport machen zu müssen. Kreative Ausreden und Beschwichtigungen wie: „Es ist spät heute geworden und ich bin müde.“, „Morgen hat mein Trainingspartner mehr Zeit.“ oder „Ich bin nicht sicher, ob ich vielleicht krank werde.“ sind dabei nur einige Beispiele, nicht zum Sport gehen zu müssen. So funktioniert dieses Verhalten auch in anderen Bereichen des Lebens und sorgt für Frustration und einem sinkenden Selbstwertgefühl. Was bietet sich als Lösung an?
Dafür soll ab sofort nicht mehr nach Gründen, sondern nach Möglichkeiten gesucht werden. Wie können Ideen, Verhalten oder Handlungen umgesetzt werden? Man muss sich die Frage nach dem „Wie“ und nicht nach dem „Warum“ stellen.